Freitag, 21. Februar – wenn Ozeane zusammentreffen “wo ist denn hier links und rechts?“

Start heute: 10.00h pünktlich. 1. Etappenziel: Augusta. Im nur ca. 10 km entfernten, 1000 Einwohner zählenden Örtchen Augusta, kehren wir gleich mal zum 2ten Kaffee ein! Ein kleines Städtchen am Meer, äusserst liebevoll gestaltet, mit Blumen an den Wegrändern, einigen anmächeligen Cafés und schon am Morgen ziemlich viel Betrieb, findet bei uns viel Gefallen. Aber auch hier gilt, eine Strasse runter, die andere wieder hoch, und schon hat man den Ort vollends erkundet.

 

Wir fahren sogleich weiter zur eigentlichen Attraktion des Ortes, dem Cape Leeuwin Leuchtturm! Wir haben während unserer Reisen einige Leuchttürme gesehen, dieser hier ist aber ein ganz Besonderer. Er ist Trennungspunkt des Pazifischen und Indischen Ozeans, und gilt als wichtige meteorologische Station. Bereits bei der Anfahrt, sehen wir den weissen Kalksteinturm stolz emporragen. Der weisse Stein des Bauwerkes bildet einen wunderbaren Kontrast zum –einmal mehr- beinahe wolkenlosen Himmel. Wir begleichen die Ticketgebühr und betreten das Areal, einschliesslich der Unterkünfte der früheren 3 Leuchtturmwärter. Wow, beeindruckend, hier also treffen die beiden Ozeane zusammen, eigentlich direkt unter unseren Augen. Schon imposant! Wir besuchen das Denkmal, der in der Region ertrunkenen Seeleute. 1945 gingen bei starkem Seegang genau hier vor der Küste, 10 junge Besatzungsmitglieder eines Marineschiffes über Bord und wurden nie gefunden. Zu Ehren dieser 10 Männer, wurde dieses Denkmal erstellt.

 

Weiter geht es auf unserem Weg auf der Caves Road, entlang der Küste in Richtung Norden. Eine herrlich grüne, bewaldete Strecke, abseits der Hauptstrasse. Etwas kurvenreicher und daher anspruchsvoller zum Befahren, dafür beinahe ohne Verkehr und mit wunderbarer Kulisse. Auffallend ist hier, dass der Wald sich nach und nach verändert. Sind die Strassen im Südwesten vorwiegend mit Karribäumen und verschiedensten Sträuchern am Wegrand gesäumt, treffen wir hier vermehrt auch Palmenarten oder Baumfarne zwischen den traditionellen Bäumen an. Wir stoppen heute oft, beinahe in jedem Städtchen. Ab der touristischen Stadt „Margaret River“, durchfahren wir auch vermehrt wieder Weinbauregionen. Hier reihen sich Weinberg an Weinberg, diese Region ist bekannt für Ihre Weinvielfalt. Viele Australische Weine, die wir auch in der Schweiz geniessen können, stammen aus dieser Region.

 

Vor kurzem hatte ich über unsere neue Country Musik CD berichtet. Wer’s interessiert, die folgende CD begleitet uns fast täglich über die vielen Kilometer und beschert uns gute, sorry nein, noch bessere Laune: „Cream of Country, Volume 17“. Bereits bei unserer letzten Reise hatten wir DEN Reisesong. Und auch diesmal gibt es zwei Lieder, bei denen wir den CD-Player laut aufdrehen und mitschunkeln und mitwippen! Falls Ihr Lust habt, hört doch mal rein (Werbung und Intro abwarten und dann gaaaaanz laut aufdrehen!):

 

http://www.youtube.com/watch?v=iaEmQJG2HHU&feature=kp

 

http://www.youtube.com/watch?v=hvKyBcCDOB4&feature=kp

 

Wir werden definitiv Country Fans!!!

 

 Nach etwas über 100km erreichen wir um 16.30h den vorreservierten Camingplatz in Bussleton. Es wurde uns empfohlen, in dieser Region über das Weekend die Campingplätze vorzubestellen, weil viele Städter an den freien Tagen am Strand entspannen. Wir haben gut daran getan, gleich für 2 Nächte zu reservieren.. Der Campground ist restlos besetzt. Wir wollen uns hier wieder mal neu sortieren und etwas ausspannen. Auch wenn die Tage spannend sind und die Fahrkilometer weniger wurden, so braucht einen die Reiserei doch ganz schön.

 

An diesem Abend können wir, seit Ceduna vor 10 Tagen, das erste mal wieder draussen znacht essen. In den letzten Tagen hat es immer dermassen aufgefrischt und es war mega windig, dass wir uns spätestens ab 18.00h im Inneren des Campers aufhalten mussten. Znacht gibt es ein Grillpoulet (warm aus dem Supermarkt) mit gemischtem Salat (selber gemacht) und Pommes Chips. Wir sind echt k.o. und hatten wirklich rein gar keinen „Fiduz“ mehr zum selber kochen. Lange blicken wir an diesem Abend in die klare Nacht und bewundern den traumhaft schönen Sternenhimmel.

 

Hier sind wir heute angekommen: Bussleton, Westaustralien

 

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Samstag, 22. Februar – gemütlicher Strandspaziergang “wo sind hier bloss die Taxis?“

Um 10.00h als wir heute morgen, behutet und dick mit Sonnencrème eingeschmiert, zu Fuss den Campingplatz verlassen, zeigt unser Thermometer im Fahrzeugcockpit bereits 38.5 Grad. Wohlverstanden, an der prallen Sonne stehend. Aber das ist nicht so schlimm, der bevorstehende Spaziergang (im Reiseführer steht zwar es ist eine Wanderung), führt eben, eine Parallelstrasse den Strand entlang und dauert, so hat uns gestern die nette Réceptionistin erklärt, lediglich 45 Minuten. Selbstverständlich haben wir auch eine 6dl Flasche eisgekühltes Wasser dabei, die ist nur leider etwa in der Hälfte des Weges bereits ausgetrunken! Der herrlich angelegte Fuss- und Fahrradweg, führt streckenweise zwischen schattenspendenden, breiten Baumalleen hindurch. Ein anderer Abschnitt führt durch ein Wohnquartier. Hier fällt uns wieder auf, wie gepflegt die Westaustralier leben. Im Osten haben wir zwar seinerzeit hübsche Häuser gesehen, die meisten waren jedoch ungepflegt, die Gärten verwahrlost oder gar nicht vorhanden.  Der Spaziergang wäre eigentlich ein Zuckerschlecken, wenn es nicht so unglaublich warm wäre. Wir stoppen oft, trinken und finden, vorallem in Richtung Strand, immer wieder hübsche Sujets zum Fotografieren.

Nach über einer Stunde (pfh, von wegen 45 Minuten), erreichen wir endlich das Ziel, den beinahe 2km langen Jetty (langer Steg) ins offene Meer hinaus. Im Strandbereich bei diesem Jetty, ist richtig was los. Laute, moderne Musik dringt aus überdimensionalen Lautsprecherboxen und beschallt die ganze Promenade. Es findet ein Volleyballturnier statt und im Sand sind etliche Volleyballnetze gespannt, junge Menschen hechten nach den Bällen und boxen sie gekonnt über die Netze. Auch abseits der Felder, herrscht reges Treiben. Die Familien der Jugendlichen unterstützen den Nachwuchs lautstark. Viele grillieren an den dafür vorgesehen Grillstellen, nahe des Geschehens. Andere flanieren gemütlich hin und her, wieder andere schlürfen in einem der angrenzenden Cafés einen Milchshake oder schlecken eine Glace. Wir gehören alsbald zur letzteren Sorte. Rumraisin (Rumglacé mit eingelegten Rosinen) und Vanille suchen wir aus der Vielzahl der Geschmackssorten aus und setzen uns mit den „Chübelis“ in den Schatten.

Eine Weile schauen wir dem lebhaften Treiben zu, dann zieht es uns zum Jetty. Lass uns den Jettytrain nehmen, ein kleines, feuerrotes Bimmelbähnchen auf Schienen, führt die 2 Kilometer hinaus und auch wieder zurück. Wir haben schliesslich heute bereits über dreieinhalb Kilometer Fussmarsch hinter uns. Wir lösen die Fahrt, inklusive der geführten Informationstour zum Jetty Underwater Observatory, einem grossen Schacht am Ende des Jetty der bis zum Meeresgrund reicht. Eine Wendeltreppe, mit Fenstern auf jeder der Etagen, führt uns in die Tiefe. Der Tourführer bringt uns die Unterwasserwelt der Region näher und erzählt über die Entstehungsgeschichte des Jetty. Wir haben direkten Blick durch die Fenster in die Meerestiefe. Wir sehen Riesenschwärme Anchovies (ich glaube das sind Sardellen, oder?) und einige andere Fische. Beeindruckend sind jedoch vorallem die Korallen, welche an den Pfeilern des Jettys, in den schönsten Farben leuchten, oder aussehen wie Eiskristalle. Einige dieser Korallen, könnten ohne den schattenspendenden Jetty nicht überleben und würden in Gewässern mit mehr Sonneneinstrahlung sofort zu Grunde gehen.  Früher wichtige Anlegestelle zum Be- und Entladen der grossen Überseeschiffe mit Handelswaren genutzt, ist der Jetty und das Unterwassesrobservatorium, heute reine Touristenattraktion.  Es ist ein schöner Ausflug, die Fahrt mit dem Bähnchen wirkt entspannend und gemütlich, aber ehrlich gesagt, verstehen wir nur die Hälfte der Erklärungen des hübschen Tourenführers Warren, und es hat viel zu viele Leute, die uns die Sicht aus den Fenstern rauben.

Zurück am Ausgangspunkt entschliessen wir, das Städtchen zu erkunden. Bussleton ist mit 15‘500 Einwohner verhältnismässig gross. Aber es ist Samstagnachmittag und auch diese Stadt ist ziemlich ausgestorben, viele Läden haben geschlossen. Was wir hier aber endlich mal finden, ist ein Lokal mit Alkoholausschank und ein paar Tischen unter schattigen Lauben. Eeeendlich !!! Mal wieder gemütlich sitzen, Bierchen trinken und gaffen! Spannende Menschen gibt es hier. Viele Einheimische, die hier Ihr Wochenendbierchen schlürfen. Einige Väter in Gruppen, mit Ihren Kindern fallen uns auf, sicher Weekendpapis, die sich zusammentun und sich hier treffen. Wir erkunden dann weiter das Städtchen und finden endlich, nach 4 Wochen, auch für Süni ein paar neue Flipflops (Foto folgt auf Verlangen!) Mittlerweile sind wir 7 Stunden (!!!) unterwegs und beinahe ununterbrochen auf den Beinen. Unsere Füsse schmerzen und das Bierchen macht zusätzlich schlapp und müde. Jetzt nochmal eine Stunde zurückgehen: auf gar keinen Fall. Wir stellen uns an die Taxihaltestelle und warten eine geschlagene halbe Stunde und nichts passiert. Wir ziehen also doch zu Fuss los, stoppen aber für eine Cola noch einmal in einem Resti am Strand. Dort ist dann eine Angestellte so nett und bestellt für uns ein Taxi. Nach 18.00h kommen wir auf dem Campingplatz an. Zum Znacht gibt es Schweinsfiletmedaillons an Weissweinrahmsauce mit Champignons und Teigwaren. DANKE SÜNI, DU BISCH EIFACH DR BESCHT!

 

Sonntag, 23. Februar – Gnomeville “ich schenk Dir einen Gartenzwerg…mit ner Zipfelmütze“

Haltet Euch fest! Die Bilder, die Ihr heute zu sehen bekommt,werdet Ihr kaum verkraften! Uns tun noch immer die Bäuche weh vom Lachen. Unser Tourenmanual kennt unter Wegpunkt Nummer 247, eine Sehenswürdigkeit namens „Gnomesville“ (Stadt der Wichte oder der Zwerge), mit der Anmerkung (ich zitiere): „ein sehenswert, lustiger Ort“. Für diesen sehenswerten, lustigen Ort, nehmen wir 20km Umweg in Kauf und verlassen die Hauptroute in Richtung Ferguson Valley. Es wird wieder sehr ländlich, viele Farmen, viele Kuhherden, viele Hügel und ganz neu für uns, sehr viel Wald mit Nadelbäumen. Immer schmaler wird die Strasse und immer Höher die Lage. Bereist die Anfahrt wirkt irgendwie wie im Märchen, verwunschen und mystisch! Wie schon oft, haben wir das Gefühl, gleich nach der nächsten Kurve oder nach dem nächsten Hügel, hört die Welt auf. Hier kann gar nichts mehr kommen. Aber auch diesmal liegen wir falsch. Mitten im Wald gelangen wir an einen Kreisel und unser Navi meint: „Ankunft am Ziel auf der linken Seite“.

 

O.k. Camper parkiert und da sehen wir es auch schon. Ein halber Wald voller Zwerge und Gnome!!! Wir reiben uns die Augen, schauen einander fragend an und prusten los! Wir lachen wirklich laut heraus und können nicht glauben, was da alles an Gartenzwergen und Ähnlichem rumsteht. Zwerge in Häusern, Zwerge auf Leitern, Zwerge in Reih und Glied, hängende Zwerge, Zwergfamilien, Weihnachtszwerge, Osterzwerge, Feuerwehrzwerge, hölzerne Zwerge, Zwerge aus Steingut, Zwerge aus  Ton, hübsch bemalte Zwerge, kaputte Zwerge, bunte Zwerge, graue Zwerge, grüne Zwerge, Zwerge mit Sonnenbrillen, lachende Zwerge, weinende Zwerge, Zwerge im Schulbus, Zwerge im Häuschen, Zwerge auf Pfählen, Zwerge in Ästen, kleine Zwerge, grosse Zwerge, traditionelle Zwerge, moderne Zwerge, Zwerge mit geblümter Mütze, Zwerge mit roten Mützen, ich könnte noch stundenlang so weiteraufzählen. Auf einer Fläche von ca. 200m auf 50m stehen, liegen, stehen oder hängen sie da zu tausenden, mitten im Wald! Irgeneiner hat mal angefangen, und einen Zwerg aufgestellt, seither sind immer mehr dazugekommen. Und man wird aufgefordert, auch seinen eigenen Zwerg oder Gnom hinzustellen. Viele der Figürchen haben eine Inschrift. Viele ganze Familien haben sich hier verewigt. Für jedes Familienmitglied steht ein Zwerg mit dessen Namen darauf. Ebenfalls haben Vereine sich ein Denkmal gesetzt, Bowling-Vereine beispielsweise. Tief bewegt haben uns jedoch vorallem jene mit Widmung für Verstorbene. Die Hinterbliebenen haben hier ihre Zwerge im Gedenken an ihre Dadys, Grandmas oder Sisters plaziert. Wir können uns kaum satt sehen und werden auch fast nicht fertig mit unserem Rundgang. Immer wieder schüttelt es uns vor Lachen und wir fühlen uns in dem Moment wie zwei kleine Kinder, die sich über Spielzeug freuen. Ein schönes Gefühl!

 

 

und dann noch diese....

 

 

 

 

und diese...

 

 

 

 

und die auch noch....

 

 

 

 

und hier die nächssten...

 

 

 

 

und ganz besonders diese hier...

 

 

 

 

und weitere....

 

 

 

 

hier die hängenden...von vorne und von hinten...

 

 

 

 

und noch mehr...

 

 

 

 

et voilà...

 

 

 

Auf unserem Weg nach Fremantle, stoppen wir in Mandurah zum zmittag. Wir lassen uns in einer Taverne den Sonntagsbraten schmecken. In der Tat, es gibt Rindsbraten mit brauner Sauce (Süni liebt es), mit Gemüse und Pommes. Ein Teller kostet lediglich 9.50 Dollar, das sind zum aktuellen Kurs etwa Fr. 7.50, also wirklich mal günstig! Danach geht’s die letzten 55 km weiter zu unserem Tagesendziel. Im „Fremantle Village“ einem grossen Campingplatz vor der Stadt, mieten wir uns gleich 8 Nächte ein. Von hier aus wollen wir Fremantle selber, welches viele hübsche Spots zu bieten hat, aber auch Westaustraliens Hauptstadt Perth erkunden. Wenn immer möglich mit den ÖV’s und ohne Auto. Der Campground hier, soll diesbezüglich bestens erschlossen sein. Hier treffen wir auch wieder auf unsere Freunde Monique und Patrick. Die beiden pausieren hier ein paar Wochen von ihrer Rundreise und so passt es zufällig ganz gut, dass wir hier wieder zusammenstossen. Bei  einem Willkommensapéro stossen wir gebührend an. Auch zum Znacht treffen wir uns wieder in der Campküche. Für uns gibt’s Thonsalat, die beiden kochen lecker Crevetten, gegessen wrid gemeinsam. Bis um kurz vor 22.00h quatschen wir in die Nacht hinein und gehen dann gemütlich zu Bett. Wovon wir diese Nacht träumen? Das ist doch wohl klar, oder? Natürlich von….

 

 

 

 

 

 

 

Adelheid…., Adelheid…, lalalalalalalaaaaaaaa