Wir sind unterdessen in Fremantle, gleich angrenzend an Westaustraliens Hauptstadt Perth!

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Montag, 24. Februar – ein Montag, beinahe wie zu Hause “rasch in die Garage, dann einkaufen“

Heute ist „Pflichtprogramm“ angesagt. Seit gut einer Woche ist unsere Klimaanlage defekt, seit 4 Wochen sind ein paar Glühbirnen bei der Beleuchtung unseres VW’s defekt und ein Pneu ist ziemlich abgenutzt. In der Schweiz würden Sie uns wahrscheinlich verhaften, wenn wir damit rumfahren würden. Also machen wir uns auf den Weg zur ca. 35km entfernten Apollo-Garage. Unser Tourenmanual hat eigens dafür, einen programmierten Wegpunkt. Dort müssen wir nämlich dann in fast genau 4 Wochen unseren Camper auch abgeben. Also, nichts einfacher als das. Wir fahren immer tiefer in Stadtnähe. Erst nähern wir uns der Stadt Fremantle, dann fahren wir auf den Highway Richtung Perth. Aus der Ferne erhaschen wir bereits einen ersten Blick auf die Skyline der Westaustralischen Hauptstadt.

Die Strassen werden 3 spurig, der Verkehr immer dichter und die frechen, grossen Laster überholen und fräsen, was das Zeug hält. Hier müssen wir – Chefpilot Süni, wie auch ich, Navigationskommandantin Corinne – uns recht konzentrieren und die Augen offen halten. Aber alles verläuft bestens, bis unsere Marie (hatte ich erwähnt, dass unsere Navigationsstimme diesmal Marie heisst?) meldet: „Ankunft am Ziel auf der linken Seite“.  Aber…nix da, weit und breit kein Apollo Büro! Wir suchen und suchen, Strasse rein, nächste wieder raus, im Kreis herum, auf die andere Strassenseite, aber trotz aller Bemühungen, ist unsere Anlaufstelle nicht zu finden. Nach fast einer Stunde Fahrt, inklusive Sucherei, stoppen wir und ziehen den Laptop zu Rate. Aber Hallo, was soll denn das? Das ist ja eine komplett andere Adresse? Also dann, das Navi neu programmiert, findet Mariechen Apollo dann auch gleich auf Anhieb, etwa 8 km vom falschen Wegpunkt entfernt. Als wir das Office betreten, ist uns dann auch gleich klar, warum wir an die falsche Adresse gelotst wurden. Dieses hier ist brandneu und topmodern, und vermutlich wurde erst vor Kurzem umgezogen. Die Inneneinrichtung des Büros, leuchtet in erfrischendem Orange und die Bürodamen tragen alle gepflegte, graue Uniformen. Einer dieser netten Damen, tragen wir unsere Anliegen vor und sie holt uns dann auch ohne Zögern, den zuständigen Mechaniker. Ben, heisst der nette junge Mann, der sich mit Handschlag vorstellt. Ich muss gestehen, dass wir eine solch freundliche und kompetente Behandlung hier nicht erwartet hätten. Mit Apollo haben wir nicht immer die besten Erfahrungen gemacht. Aber dieser Ben ist einfach der Hammer! Im Nu ersetzt er Birnchen vor unseren Augen, checkt und repariert die Klimaanlage (so peinlich, es war nur ein Wackelkontakt beim Stecker!) und nimmt dann das Fahrzeug für einen Radwechsel mit. Nach ca. 20 Minuten bringt er das Fahrzeug retour und erklärt uns, dass er auch gleich noch den Reifendruck aller Räder optimiert hat. Wirklich unglaublich kundenfreundlich. Wir stecken ihm dann auch einen 20er Trinkgeld zu und bedanken uns, wie wir es gelernt haben! Es ist unterdessen bereits nach dem Mittag und weil wir an Nahrungsmitteln ausgeschossen sind, gab es heute nur Schmalspurfrühstück. Daher macht sich bereits ein entsprechendes Hüngerchen bemerkbar. Wir fahren in etwa die Strecke zurück und stoppen in Fremantle. Parkiert wird am Hafen, erkundet dann natürlich zu Fuss. Wir schlendern entlang der viktorianischen (Süni behauptet zumindest, dass es viktorianisch ist) Einkaufsstrasse. Schauen in Schaufenster (Shoppingday ist dann ein andermal) und kehren schliesslich im Hotel „National“ ein. Hier bestellen wir eine Degustationsplatte für 2 Personen, mit Häppchen von marinierten Hühnerschlegeln, Krabbenfleisch in Kräuterbutter, grünem Spargel mit Ziegenkäse und Brötchen mit gedünsteten, in Essig geschwenkten, roten Zwiebeln mit einer Sauce aus Blauschimmelkäse. Wirklich extravagant und wirklich eine französische (also sehr mundgerecht) Portion!

Anschliessend erkunden wir noch kurz den Hafen. Viele Ladekräne und Frachtschiffe, ein Seefahrtsmuseum, das wir jedoch auch nur von aussen bewundern und ein altes U-Boot, welches vorallem Süni in Entzücken versetzt. Noch schnell auf einen Eistee eingekehrt, geht es um 15.30h bereits wieder Richtung Campingplatz.

 

Unterwegs stoppen wir bei einem IGA (Supermarkt), der ebenfalls Süni voll auf die Rechnung kommen lässt. Es gibt eine Offen-Fleischtheke mit lauter italienischen Spezialitäten. Süni wünscht sich Copa und Mortadella, am Liebsten kiloweise, welche er sich dann auch zum Znacht anmächelig herrichtet. In der Bäckerei posten wir zwei italienisch, weisse Knebelibrötchen dazu. Für mich gibt es heute Tomatensalat und Hüttenkäse. Wie bereits gestern, essen wir gemeinsam mit Monique und Patrick und lassen den Abend bei Bierchen und Kerzenschein gemütlich ausklingen.

 

Dienstag, 25. Februar – Mönchsbier “mild, kolsch, oder doch ein wheat?“

Der Vormittag ist noch einmal kurz der Pflicht gewidmet. Es ist Waschtag bei Suniers, Bett- und Frottierwäsche füllen 2 Maschinen, welche nach dem Waschgang direkt in den Tumbler wandern, damit das Bett nach gut einer Stunde, gleich wieder bezogen werden kann. In der Wartezeit dazwischen, buchen wir an der Réception unseres Campingplatzes unseren morgigen Tagesausflug nach“Rottnest Island“, aber dazu dann morgen mehr. Nach dem Zmorge legt sich Süni nochmal ein wenig in den klimatisierten Camper, ich widme mich einigen „Bürotätigkeiten“. Kurz nach dem Mittag, sind wir mit Monique und Patrick verabredet. Die beiden wollen uns die besten Plätze, vorallem Lokale im nahen Städtchen Fremantle zeigen. Ein richtiger Ausgang also! Ein etwa 15 minütiger Spaziergang führt uns zum Gratisbus, der uns mitten ins Geschehen bringt. Gestern hatten wir zwar bereits die richtige Ecke auskundschaftet, sind aber eine Strasse zu früh abgebogen und haben die wirklich tollen Beizen verpasst. Als erstes kehren wir beim Asiaten ein. Ich bestelle Sushi mit Crevetten und Avocado, vergewissere mich natürlich, dass die Crevetten gekocht sind. Süni gluschtet es beim Asiaten überhaupt nicht. Er probiert zwar ein Sushi von mir, lässt es dann aber doch bleiben (schmeckt halt so gar nicht wie Rahmschnitzel….) In der Sojasauce getunkt, munden mir die Röllchen vorzüglich!

Wir schlendern danach die Strasse hoch (und ihr wisst bereits was jetzt kommt…) auf der anderen Seite wieder runter ;-) Hier kennen unsere Freunde noch ein tolles italienisches Lokal, das „Ginos“, wo dann auch Süni auf seine Kosten kommt. Einen feinen Capuccino und lecker Torte für meinen Allerliebsten, ist auch er satt und zufrieden.

Und nun, endlich, geht’s ab in „the monk“ (der Mönch)! Wie sich das für rechte Mönche gehört, gibt es in diesem Lokal mit eigener Brauerei, etwa 8 Sorten des hauseigenen Gerstensaftes im Angebot. Es ist DAS kultige Lokal schlechthin! Eine topmoderne, coole Einrichtung, mit Gartenwirtschaft an allerbester Lage zum Gaffen uns Staunen. Vom klassischen „kolsch“, über das sanfte „mild“ bis zum exotisch, fruchtigen „chief“ degustieren wir uns quer durch die Karte. Die Stimmung steigert sich natürlich mit jedem Glas. Wir lachen über uns selber, aber auch über witzige Passanten, weisse Pudel mit rosa Hundeführgeschirr, kurze Röckchen, und allerlei weiterer, schräger Vögel. Wirklich ein Paradeplatz für unser Lieblingshobby. Und wie uns Monique und Patrick gestehen, ist es auch derer liebstes….

 

Mit dem Bus geht es am frühen Abend Richtung Camingplatz. Wir beschliessen, gemeinsam eine Je-ka-mi (jeder kann mitmachen) Spaghettisauce zu kochen. Wir bringen alle, was wir im Kühlschrank finden in die Campküche und mischen es kunterbunt zusammen. Als Basis dient eine Büchsenbolognese, angereichert wird mit Salami, Zwiebeln, Knobli, Tomaten, und Gewürzen. Dazu einen grünen Salat und noch einmal ein Bierchen, diesmal die klassische Version, aus der Dose. Während wir kochen, gesellen sich Michel und Stefie dazu, ein schweizer Päärchen, welches Monique und Patrick bereits kannten. Nachdem auch die beiden ihr Znacht vorbereitet haben, sitzen wir zu sechst in einer Runde und essen alle zusammen. Michel hat heute Geburtstag und seine Freundin beleuchtet, anstelle einer Torte, sein Entrecote mit Geburtstagskerzen. Wir singen für ihn natürlich, voller Inbrunst, ein „Happy Birthday“. Wir unterhalten uns rege über alles Mögliche an diesem Abend. Es tut gut, mal im Ausgang gewesen zu sein und sich mit anderen auszutauschen.

 

Mittwoch, 26. Februar – Rattennest “aua, mein Popöchen!“

Wie schon angekündigt, haben wir für den heutigen Mittwoch, eine Reise nach „Rottnest Island“ gebucht. Der Name der Insel ist entstanden, weil dort die kleinen Mini-Beuteltierchen, die sogenannten „Quokka’s“ leben. Diese Art Minikängaroos (nur ca. 30cm hoch) mit nacktem, langem Schwanz, wurde seinerzeit mit Ratten verwechselt, daher der Name: Rattennest Insel. Um 9.15h werden wir vor dem Campingplatz mit dem Bus abgeholt und zur Fähre am Nordhafen von Fremantle geführt. Beim Fährhafen herrscht wildes Treiben. Neben der herkömlichen Touristen, steht eine ganze Schule (ein college), mit sicher über hundert Kindern in der Warteschlange. Wie wir auf den reservierten Plätzen später lesen können, werden diese Kinder 3 Tage auf der Insel bleiben. Wohl so eine Art Lager! Es ist also unglaublich laut. Die Kinder lachen und kreischen, plappern wirr durcheinander und sind natürlich mega aufgeregt über den bevorstehenden Tripp. Die Überfahrt mit dem „Rottnest Express“ selber, dauert etwa 25 Minuten. Wir sitzen auf dem oberen Hinterdeck und haben gute Sicht auf Fremantle. In der Ferne erkennen wir sogar wieder die Skyline von Perth.

Auf der Insel angekommen, fassen wir erst einmal unsere Ausrüstung, je ein Velo und eine Schnorchel-Ausrüstung. Diese Insel ist lediglich11km lang, etwa 4km breit und autofrei, also bestens mit dem Rad zu erkunden. Es gibt verschiedenfarbig gekennzeichnete Routen, von einer halben Stunde bis zu 5 Stunden Tour. Wir legen auch gleich los und entscheiden uns für „grüne Route“, welche 10km lang ist und in 1.5Std – 3 Std. (je nach Tempo), abgestrampelt werden kann. Alle paar hundert Meter sind Stopps ausgeschildert. Entweder schöne Aussichtspunkte, Strände zum Schwimmen, oder eben die Strände, an denen sich gut schnorcheln lässt.

Etwa in der Mitte unserer Tour stürzen wir uns in die Bade- und Schnorchelausrüstung und anschliessend in den indischen Ozean, der ca. 20 Grad kühl ist, wie uns erklärt wurde. Die Strände sind auch auf der Insel traumhaft schön. Der Sand fein und weiss, dass Meer türkis und bis zum Horizont reichend. Mit der Taucherbrille Kopf unter dem glasklaren Wasser, können wir Fische in vielen Variationen bewundern. Vorherrschend sind weisse oder hellgraue kleinere Fische, mit roten oder blauen Streifen. Der grösste Fisch, den wir in Strandnähe ausmachen können, ist etwa 50 cm lang, und es begegnet uns sogar eine Languste. Wir sind –wie immer- sehr vorsichtig und schwimmen nur so weit hinaus, wie wir mit den Füssen abstehen können.

Nach dem Tauchgang zieht es uns zurück in die Zivilisation. Uns tut der A… höllisch weh auf den harten Sätteln der Velos und wir sind hungrig. So ziehen wir weiter Richtung Verpflegungsstation. Unterwegs begegnen wir immer wieder den kleinen Quokka’s. Dieses Kerlchen hier, kommt ganz nahe an uns heran.

 

Bei „the Dome“, einem hübschen Restaurant mit grosser Auswahl und schöner Sicht auf die Bucht, kehren wir schliesslich ein. Leider schliesst die Küche um 14.00h und es ist bereits 14.30h. Also weiter in ein Café mit der üblichen Sandwich und Burger Auswahl. Die riesen Cheeseburger schmecken nach der ungewohnten Bewegung auf dem Velo, im Wasser und in der prallen Sonne super und wir sind froh, den Drahtesel gegen einen gemütlich Stuhl an einem Schattenplätzchen austauschen zu können. Mit der Fähre und dem Bus geht es zurück an den Ausgangspunkt, unseren Campingplatz. Kurz geduscht, eine Glace geschleckt, wird dann ausgeruht und früh schlafen gegangen. Das Znacht fällt wegen des späten Zmittags aus! Wir sind fix und fertig von dem anstrengenden Tages-Programm. Aua, aua, und wir ahnen es bereits, es steht uns ein grässlicher Muskelkater bevor…

 

Donnerstag, 27. Februar – endlich frei “i ma nüm!“

 

Ist Euch bewusst, dass wir seit einem Monat unterwegs sind und keinen Tag frei hatten? Uns ist es heute so richtig bewusst geworden. Wir zwei, im normalen Leben doch eher bewegungsfaulen und bequemen Genossen, sind seit 30 Tagen ununterbrochen auf Achse. Geistig und körperllch ständig gefordert, Trepp auf, Trepp ab, Stränden entlang, Inseln überquerend, Städte abmarschierend, fahrend, einkaufend, suchend, kochend, rastlos auf der Suche nach Neuem und Spannendem, stossen wir nun langsam an unsere Grenzen. Nein, nein, nur keine Sorge! Mit uns ist alles in Ordung! Wir sind gesund, glücklich und zufrieden, nur einfach halt auf den Weggen. Und der gestrige, sportliche Tag, hat uns wohl noch den Rest gegeben. Wir vermissen derzeit unser Sofa zu Hause, auf dem wir allzugerne die Abende abhängen, die gemütlichen Sonntage mit Ausschlafen und in den Tag hineinleben und die urchigen, kulinarischen Verwöhnabende in einem unserer Lieblingsrestaurants. So gönnen wir uns heute einen (beinahe) freien Tag. Nach dem Frühstück legen wir uns bis spät in den Nachmittag hinein, in den klimatisierten Camper, dösen eine, zwei Runden weiter, lesen, lösen Sudoku und lassen uns einfach treiben. Dann nur rasch eingekauft, und um 18.00h sind wir von Monique und Patrick zum Apéro eingeladen. Dann ein schnelles Znacht vorbereitet (heute gibt es Hackdätschli mit Peperoni), wird es das dann auch sein für diesen Tag. Der Fotograf hat heute ebenfalls den ganzen Tag frei, daher leider auch einmal keine Fotos J Morgen früh geht es weiter mit unserem strengen Programm. Wir werden am Freitag mit Bus und Zug nach Perth reisen, die Stadt zu Fuss auskundschaften, den Abend in einem Pub mit Livemusik verbringen und dort in einem Traditions-Hotel übernachten, welches wir heute buchen konnten. Das schwedische Hotel „Miss Maud“, liegt mitten im Zentrum von Perth und ist bekannt für seine wunderbaren, riesigen Frühstücksbuffets. Schaut mal unter diesem Link rein, wir freuen uns jetzt schon darauf!

 

http://www.missmaud.com.au/

 

Den PC lassen wir im Camper zurück, wundert Euch also nicht, wenn Ihr die nächsten 2 Tage gar nichts von uns hört oder lest!

 

Wir hoffen, Euch zu Hause geht es allen gut? Wir denken an Euch und sind in 2 Tagen mit unseren Abenteuern wieder online…bis dann Ihr Lieben!

 

 

Freitag, 28. Februar – Highheels “das bruche mir nid“

Morgens um 9.00h erwischen wir den Bus nach Fremantle und können dort direkt umsteigen in den Zug nach Perth. Bei einer ca. 30 minütigen Fahrt im „Bummler“ stoppen wir an jeder der 10 Haltestellen. Wir kommen relaxed und angenehm klimatisiert in Perth an. Obwohl eine Grossstadt, ist Perth wirklich sehr gut und rasch überschaubar. Wie viele Grossstädte, vorallem auch in den USA, wurde beim Anlegen der Strassen, eine Blockstruktur gewählt. Wir schlendern einfach gemütlich umher, bestaunen die modernen Wolkenkratzer,  die im Laufe der Jahre mitten zwischen die alten, traditionsreichen Gebäude gebaut wurden.

Wir freuen uns über  die zahlreichen Einkehrmöglichkeiten und bestauenen die Menschen, vieler gesellschaftlichen Schichten. Wir treffen wieder vermehrt auf Aborigines (die Ureinwohner), leider auch hier ein eher trauriges Bild. Sturzbetrunken torkeln sie auf der Strasse rum und pöbeln sich gegenseitig an. Vorallem ältere, verwahrloste Typen sind hier anzutreffen. Manchmal werden sie gegen ihresgleichen handgreiflich, so dass innert kürzester Zeit die Polizei einschreiten muss. Heute ist mal wieder Zeit für einen „Big Mac“, den wir beim Vorbeigehen zu uns nehmen. Dann auf dem grossen Platz vor dem Bahnhof, schlecken wir zum Dessert eine Glace und beobachten lange, die Kinder, welche in der Wasserfontäne lustig umherspringen und spielen. Auf der dortigen Bühne, spielt die Polizeimusik auf Dudelsäcken. Anders als wir es gewohnt sind, spielen sie nicht die uns bekannten Dudelsackklassiker, sondern sehr moderne Musik, die bestens zur Stadt und zu unserer Stimmung passt. Wir schauen und hören lange schweigend zu.

Gegen 14.00h beziehen wir unser Zimmer im Hotel. „Miss Maud“ ist wirklich etwas Besonderes. Im Herzen des Stadtzentrums, eingebettet zwischen den Hochhäusern, Läden und Baustellen, liegt es friedlich und sehr eropäisch da, mit Blumen auf den Fenstersimsen. Unser Zimmer ist ebenfalls sehr liebevoll, und ohne allzuviel Schnickschnack eingerichtet. Sehr sauber, sehr zweckmässig und doch rustikal. Wir legen uns ein Stündchen in das klimatisierte Zimmer. Es ist heute ca. 37 Grad und wir haben bereits wieder einige Kilometer Fussmarsch hinter uns.

Später am Nachmittag machen wir uns wieder auf,  in eine der beiden Malls (Einkaufspassage), zum Apéro. Hier gibt es wiederum sehr viele Menschen zu bestaunen und zu belästern ;-)

Am Abend steigen wir in den Gratisbus, der uns in den nördlichen Bezirk (Northbridge) der Stadt führt. Dieses Viertel ist die Ausgangsmeile in Perth. Lokal reiht sich an Lokal, indisches Essen neben chinesisches, italienisches neben thailändisches, Pub an Pub, Spielhölle an Erotikschuppen, und so weiter. Bunte Werbeleuchtreklamen verleihen dieser Region einen extrem touristischen Touch. Wir kommen uns vor wie in Lloret del Mar oder auf Ibiza. Die Polizei ist hier noch präsenter als zuvor im Stadtzentrum. Viele Polizeiautos drehen ihre Runden durch die Strassen. Aber auch Polizei auf dem Velo und einige hoch zu Ross, patroullieren regelmässlig. Das gibt uns ein recht gutes und sicheres Gefühl.  Wir haben söimässiges Glück und erwischen in einer Hammerbeiz den letzten freien Tisch! Es riecht herrlich nach italienischem Essen und die Teller der anderen Gäste lachen uns anmächelig an. Wir bestellen Schweinsmedaillons mit Crevetten (ja tatsächlich zusammen auf dem gleichen Teller!!!) an Tomatenrahmsauce mit Kartoffeln und Gemüse, für Süni noch eine extra Portion Spagehtti dazu – ein Festmahl! Wir werden auch das erstemal seit langem, hervorragend bedient. Mehrere Kellner und Kellnerinnen wuseln um uns herum, schenken uns ein, mahlen uns Pfeffer direkt in den Teller und bestreuen die Spaghettis auf Wunsch mit Käse. Es ist soooo gemütlich und fein, daher bestellen wir uns nach dem Essen je 2 Coretto Grappa und für Süni auch noch ein Kugeli Vanilleglace.

 

Extrem viele gestylte junge Menschen ziehen an uns vorüber. Es gibt selten eine junge Frau, die hier nicht ein klitzekleines Kleidchen und Riesenhighheels im Ausgang trägt. Wirklich sehr hübsch anzuschauen! Auf der Suche nach einem Pub mit Livemusik, finden wir uns in der (noch sehr kurzen) Schlange des „Brass Monkey“ wieder. Die beiden Türsteher sind sehr nett, jedoch auch sehr bestimmt und deuten auf unsere Flipflops: you need shoes to get in here! Ja, was denn? Sind Flipflops denn keine Schuhe? Nee, für diesen Schuppen sind wir definitiv zu wenig stylisch, die wollen nur die Jungen und Schönen. Ab zum nächsten Lokal, das selbe in Grün. Mit Flipflops kommen wir nicht rein, das wäre angeblich zu gefährlich, wegen der Higheels, die uns versehentlich auf die Füsse treten könnten. Wenn die wüssten, wieviel Umsatz wir ihnen beschert hätten….tja, wenn die uns nicht wollen…wir brauchen sie ganz bestimmt nicht. So ziehen wir gemütlich los, wieder Richtung Stadtzentrum, wo wir in der Murray Mall gemütlich unser „Absackerli“ zu uns nehmen und dann zufrieden ins Hotel ziehen.

 

Samstag, 1. März – mit der Fähre unterwegs „nehmt dem Kapitän den Schnaps weg!“

Der Samstag beginnt gleich mit einem Highlight, dem meeeega Frühstücksbuffet bei „Miss Maud“! Wir haben schon viel gehört und gelesen von diesem speziellen Buffet, aber wir staunen trotzdem, als wir den Umfang selber sehen.  Es gibt alles was das Herz begehrt. Eier in allen Variationen, Speck, Würste, Schinken, Müesli, mindestens 10 Sorten frische Früchte, Brötchen in allen Farben und Formen, Croissants, Confitüren, Honig, Omletten und Pfannkuchen, Käse, Fruchtsäfte, undsoweiterundsofort. Wir nehmen uns viel Zeit. Sogar Süni schlägt 3 mal zu, obwohl er ja nicht wirklich der „Frühstücker“ ist.  Auch der Ort des Geschehens, ist urchig und gemütlich eingerichtet. Man fühlt sich auf Anhieb wohl, was doch wirklich für ein Stadthotel eher ungewöhnlich ist. „Miss Maud“ wurde zurecht mit unzähligen Awards ausgezeichnet.

. Nochmal unser Zimmer und die Klimaanlage voll ausgekostet, ziehen wir gegen habl elf Uhr los. Nochmal durch die Malls geschlendert, und ein paar Souvenirs eingekauft, platzieren wir uns wieder auf dem grossen Platz und schauen den Kindern bei den Wasserfontänen zu. Heute ist das Bild noch bunter als gestern. Eine „Fee“ verteilt Ballons an die Kinder. Diese Farbenpracht tut gut in den Augen und stimmt uns heiter.

Die Rückreise nehmen wir mit der Fähre in Angriff.  Vermutlich haben wir aber die falsche Fähre erwischt. Nämlich nicht die „bring uns von A nach B Transportfähre“, sondern irgend eine Ausflugsfähre, mit Livekomentar, des besoffen wirkenden Kapitäns J, der sich selber als einziger über seine doofen Witze amüsiert. Macht aber gar nichts, es ist friedlich, den Swan River in gemässigtem Tempo runter zu tuckern und immer wieder gemütlich ein paar Schnapschüsse der Uferregionen zu machen. Vorallem haben wir hier noch einmal eine herrliche Aussicht auf die Stadt und ihre Skyline.

Weniger toll ist, dass wir am Ende an irgendeinem Hafen, etwas ausserhalb von Fremantle, abgesetzt werden und gute 20 Minuten in der glühenden Mittagshitze, und einmal mehr ohne Wasser, zu Fuss zur nächsten Bushaltestelle gehen müssen. Aber wir überleben auch das.

 

Zum späten Zmittag teilen wir uns eine Pizza und ziehen es vor, anschliessend im „Gino’s“ im klimatisierten Restaurant, drinnen zu sitzen. Wir tun uns mit der Hitze ziemlich schwer und sobald wir die Gelegenheit auf Abkühlung haben, nutzen wir die gerne. Monique und Patrick stossen dann später zu uns. Wir ziehen ins „Monk“ zum Apéro“ und weil wir Doofen den letzten Bus verpasst haben, besteigen wir ein Taxi, welches uns am Abend zum Campingplatz zurückführt. Wir sind eigentlich nicht hungrig, aber unser Kühlschrank hat es nicht gut vertragen, mehr als 24 Stunden von der Not-Stromversorgung zu leben. So müssen wir notfallmässig 2 Kotletts  in die Pfanne hauen und vernichten ;-)

 

Sonntag, 2. März –Zampano’s Varieté „ja da muesch derbi si, s’Beschte wo je hesch gseh…“

Eine unserer ersten Taten heute morgen, wir marschieren zielstrebig zu Patricks Campsite. Heute feiert er Geburi und uns wird, zusammen mit Monique, als einzigen die Ehre zuteil, ihm persönlich und per „Drücki“ zu gratulieren. Wir verabreden uns für Mittag, und werden den Tag gemeinsam mit ihm und Monique zusammen verbringen! So ziehen wir um 11.30h mit Wasserflasche bewaffnet los, Richtung Städtchen. Als erstes kehren wir im „little Creatures“ ein. Wie das „Monk“, ebenfalls ein ultrastylisches Lokal, mit Selbstgebrautem. Vermutlich war dieses Gebäude mal eine alte Lager-, Boots-, oder Fischhalle. Wirklich topmodern mit viel Metall zu einem riesigen Treffpunkt umgebaut, ist dieses Lokal ein „must see“ in der Stadt. Gäste sämtlicher Gattungen und vorallem megafreakiges Personal, verleihen diesem Innlokal einen besonderen Touch. Wir probieren verschiedene Sorten des Eigenbraus und bleiben eine Weile gemütlich unter einem schattigen Baum sitzen.

Danach zieht es uns weiter zum Fremantle Market. Dieser Markt, ebenfalls in einer Art grossen Lagerhalle, ist jeweils Freitags bis Sonntags geöffnet. Ein feiner Markt mit wenig Ramsch. Viele Kleider, vorallem Frauenkleider in Batikoptik (dieser Stil scheint eine Renaissance durchzumachen), Duftsachen von Seifen, Duftwässerchen und Räucherstäbchen, verleihen der Kulisse den passenden Geruch, Uhren in unterschiedlichsten Ausführungen, aber auch viiiiel Gemüse, Würste, Käse und frisches Brot. Wir durchschlendern die kunterbunte Halle und kehren anschliessend ein auf einen asiatischen Snack. Auf dem Vorpltz des Markets, drücken sich die Strassenkünstler die Türklinke, respektive die Bühne in die Hand. Artisten, Komiker und Musikanten, ein wilkürlich durchmischtes Programm wird uns geboten. Es sind in keinster Weise hochstehende Darbietungen, aber mit viel Engagement und Freude vorgetragen. Die Künstler tragen farbenfrohe Kostüme und führen nicht nur ihre Tricks und Kunststücke vor, sondern überzeugen ganzheitlich als Entertainer. Diese bunte und lebendige Stimmung mit den Strassenkünstlern und dem Duft und dem Bild des Marktes im Hintergrund, zaubert mir ein Lied von Polo Hofer auf die Lippen, und brennt sich für den Rest des Tages in mein Gehirn:“ ja das muesch cho luegä, s Beschte wo je hesch gseh! Die beschti Show vor ganze Stadt, Zampano’s Varieté…!“

Capuccino bei Gino’s ist für uns bereits soetwas wie eine liebgewordene Tradition geworden. So kehren wir auch heute bei den aufgestellten Italienern ein. Gegen späteren Nachmittag geht’s dann zurück ins „Little Creatures“ zum Znacht. Wir schlemmen Fisch (Baramundi), Miesmuscheln und Kängaroo-Spiesschen, dazu natürlich noch einmal einen Gerstensaft, Marke Eigenbrau! Einfach HERRLICH!

 

Um etwa 20.00h erreichen wir, wieder per Taxi, den Campground, wo wir uns von Monique und Patrick verabschieden. Wir reisen morgen weiter. Gut eine Woche haben wir Perth und Fremantle ausgekundschaftet und den Ausgang und das gemütliche Leben genossen. Es ist Zeit, dass wir weiterziehen! Auch die beiden, werden nach einem Abstecher an ein Metall-Festival, ihre Weiterreise Richtung Geralton und danach Richtung Nordwesten antreten. Machet’s guet Dir zwöi, gneisset die Wahnsinns-Reis wo no vor nech liht, hebet Sorg und blibet xung!