Sonntag, 23. März – Tschüss Australien „wie gerne würden wir noch bleiben“

Da müssen wir durch! Jede schöne Reise, geht leider mal zu Ende. Und diese Reise bedingt eine sehr beschwerliche und lange Heimreise, mit seeeehr viel Warterei. Obschon wir alle Zeit der Welt haben, sind wir beide um 6.00h hellwach. Das ist halt einfach unser Schlafrhytmus hier und die Nervosität über das Bevorstehende, tut wohl seinen Rest. Nochmal die Emails gecheckt, die Nachrichten geguckt, fängt somit die Warterei bereits sehr früh an. Wir nehmen uns extrem viel Zeit, das Gepäck sauber zu verstauen, die wenigen Essensresten zu vernichten und uns zu versichern, dass wir auch ganz bestimmt nichts vergessen.

Dann müssen wir –ob wir wollen oder nicht- uns in die langen Hosen zwingen, die 2 Monate im Koffer, tief unter unseren Betten verstaut waren. 2 Monate nur Shorts uns Flip-Flops, ein Gefühlt von unbändiger Freiheit und Lockerheit und nun bereits wieder diese ersten Zwänge…Auch die Uhr zurück ans Handgelenk geschnallt, macht uns bewusst, dass das Ende naht und fertig ist mit Freiheit und Abenteuer und dass wir in die Welt der Regeln, Termine und Zwänge zurückkehren werden.

 

Um 11.15h dann, verlassen wir die Ruheoase und steuern schnurstracks die nächste Tankstelle und danach das Apollo Camperdepot an.

 

Wir sind etwas unsicher bezüglich der Mängel am Camper, die wir teilweise bereits geerbt, teilweise selber verursacht haben. So beispielsweise die vielen Furnierecken, die am Mobiliar abgeschlagen sind, der Fernseher mit dem Wackelkontakt, welche wir in den vergangenen 8 Wochen mit Cafatape geklebt hatten, oder die Vorhangrigeli, die bei jedem Auf- und Zuziehen nach und nach weggespickt sind. Die Apollo-Lady, welche den Check an unserem Camper durchführen will, sieht streng aus. Hoffentlich ist sie uns wohlgesinnt. Unsere Sorge ist aber vergeblich, denn die Lady wechselt den Gesichtsausdruck und ihre Haltung, nachdem sie uns fragt, ob wir es schön hatten und ich augenblicklich in Tränen ausbreche! Schon den ganzen Vormittag, habe ich nahe am Wasser gebaut und bin obersentimental. Süni weiss Bescheid, einfach nicht fragen und bloss ja nicht trösten, das macht es noch schlimmer. Aber die Apollo-Frau macht es nur noch schlimmer, als sie meint: „ohhjeehh, ja das ist traurig, wenn man sein Heim der letzten Monate, einfach verlassen muss“. Da gibt es für meine Tränen erst recht kein Halten mehr. Der Frau ist es überaus peinlich und sie geht im Schnellzugtempo ihre Checkliste durch und findet alles wunderbar und nimmt den Camper ohne Anstände, in wenigen Minuten ab. Sie bestellt uns ein Taxi zum Flughafen, wünscht uns einen guten Rückflug und entschuldigt sich noch einmal bei mir, dass sie mich zum Weinen gebracht hat! Die Arme hat ein schlechtes Gewissen, dabei kann sie rein gar nichts für meine Gefühlsduselei… 

Dann geht es mit dem Taxi zum Flughafen. Wir sind ganze 4 ½ Stunden vor dem Abflug bereits dort. Unser Gepäck geben wir –wenn auch viel zu früh- sofort auf, damit wir die Hände frei haben. Es gibt einige wenige Shops auf dem Flughafengelände, welche wir noch kurz durchstöbern. Dann kehren wir ein auf einen Chickenburger bei Red Rooster und anschliessend auf einen Kaffee und ein Dessert bei „Dome“. Es bleibt uns danach nichts anderes übrig, als noch etwas zu „facebookeln“ und dem Treiben auf dem Flughafen zuzusehen. Endlich um 16.30h geht’s los mit dem Boarding und pünkltich um 17.30h heben wir ab. Wir sitzen zu zweit in einer 3er Reihe, so können wir uns für einmal etwas breit machen. Süni kann seine Beine strecken und wir haben mit den Armen genügend Platz. Das Flugmenü, ein widerliches Stück Poulet mit schlabriger Haut drann, lassen wir beide liegen und essen nur die Früchte und das Brötchen. Der 5 stündige Flug ist relativ gut zu ertragen und geht einigermassen rasch vorbei. In Singapoore haben wir 2 ½ Stunden Aufenthalt, auch die bringen wir recht gut rum. Wieder ein bisschen durch die Shops ziehen und wieder etwas kleines essen und trinken und dann zum Gate. Dort treffen wir auf ein junges Schweizer Päärchen und tauschen Erfahrungen unserer Reisen aus. Diese Unterhaltung ist interessant und verkürzt uns auf angenehme Weise die Wartezeit. Auch dieser Flieger startet pünktlich. Schon bald gibt’s die obligaten Nüssli und Getränke, nach ca. 2 Stunden dann das erste Essen. Das lassen wir aber dann beide ausfallen. Wir haben A: keinen Hunger, B: stinkt der servierte Fisch grausam, dass einem der letzte Rest Appetit vergeht und C: sind wir todmüde und bereits am dösen. Ich kann dann mit Hilfe von Zeller Schlaf Forte, ca. 4-5 Stunden schlafen. Süni ist bereits nach einem Drittel des Fluges „ulidig“, Arsch und Beine schmerzen und die Zeit scheint einfach nicht zu vergehen. Alle ein bis zwei Stunden, stehen wir auf und bewegen uns durch den schnmalen Gang, Richtung Toiletten. Vor den Toiletten gibt es immer etwas Platz, wo man kleine Freiübungen machen kann, damit das Blut wieder durch alle Glieder fliesst. Es ist echt beschwehrlich, 20 Stunden in die schmalen Sitze gezwängt auszuharren und zu warten. Auch die Filmauswahl ist diesmal nicht besonders. So sehen wir insgesamt lediglich 2 Filme, also ca. 3 Stunden, die uns etwas Ablenkung verschaffen. Aber, wir überstehen auch diesem Flug und sind heilfroh, um 7.30h in Zürich zu landen. In dem Moment fallen dann auch einige Zentner Gewicht von uns ab. Wir sind gesund, pannen- und unfallfrei wieder zu Hause angekommen. Das ist bei all den gefahrenen Kilometeren, weitab von Zivilisation in einem riesengrossen, fremden Land, nicht selbstverständlich. Wir sind echt dankbar und erleichtert, dass es uns auch diesmal gegönnt war, den Urlaub ohne Zwischenfälle geniessen zu dürfen. Diese Tatsache rundet unsere Freude ab und lässt uns unsere Erlebnisse doppelt in einem positiven Licht betrachten!

 

Sehr lange warten wir dann auf unsere Koffer. Süni seiner, ist der allerletzte überhaupt, der auf dem Rollband daher kommt. Dieses mal werden wir in Zürich abgeholt von Tamara und Beri. Darüber sind wir wirklich froh, müssen wir die schweren Koffer nicht mehr in den Zug hieven und in er Kälte des Bahnsteiges herumstehen. Mit einem Schlag sind wir wieder hellwach und munter und erzählen auf der Fahrt nach Lommiswil, fröhlich von unseren Erlebnissen.

Dann die grosse Überraschung zu Hause. Schon bei der Anfahrt sehen wir eine lustige rote Dekoration vor dem Fenster hängen. Und als wir näher kommen, erkennen wir auch die bunten Ballons vor unserer Haustüre!

 

Juhuuuu, wir sind aufgeregt und freuen uns über diese Vorbereitungen. Als wir die Türe öffenen, steht da das Empfangskomitee, Mami und Jacqui, die uns mit Sekt und einer feinen Fleisch- und Käseplatte und das beste am Ganzen, mit knuspirgem Brot vom Beck, herzlich willkommen heissen! Wunderschöne Tulpen und Rosen, zieren unsere "gute Stube" und sie strahlt eine Wärme und Geborgenheit aus, die uns berührt. Danke viiiiiieeeeel mal ihr beiden. So tut heimkehren nur noch halb so weh. Das war wirklich eine superschöne Überraschung. Jöggu, Pädu und Sandra mit Felicia stossen ebenfalls dazu und so wird es ein richtig gemütliches und fröhliches Begrüssungsfestli. Unser grosses Geständnis: wir haben Euch alle so wahnsinnig vermisst! Vorallem natürlich Opi Süni, der zwar regelmässig per Skype mit seinen 3 Mädels verbunden war, ist erleichtert, Tamara, Sandra und natürlich sein Liebling Felicia, wieder in die Arme schliessen zu können.

 

 

Sonntag, 30. März – Frühlingssonntag in Lommiswil „alles ist so schön bunt hier“

 

Heute vor einer Woche, haben wir den Heimflug aus Perth angetreten.  Fast eine Woche sind sind wir wieder zu Hause. Ich muss ehrlich sagen, es tut gar nicht so weh. Im Gegenteil! Wir geniessen heute auf unserem Freisitz einen wunderschönen Frühlingstag. Unser Rasen ist saftig grün und die Primeli setzen fröhliche Akzente. Selten hatten wir so ein starkes Gefühl, dass uns die natürlichen, starken Farben in den Augen gut tun und bis in die Seele erreichen. Es ist die beste Jahreszeit, von einer langen Reise nach Hause zu kommen. Die Natur erwacht und die Menschen sind aufgestellt und positiv. Nach unserer Ankunft, haben uns viele weitere Bekundungen erreicht, dass wir vermisst worden sind und man sich über unserer Rückkehr freut. Viele Zeichen wie smslis, kleine Geschenke oder Telefonate durften wir in der Woche empfangen, die wir sehr geschätzt und uns darüber gefreut haben. Bereits am Donnerstag haben wir die Arbeit wieder angetreten und auch an den Arbeitsstellen wurden wir freundlich willkommen geheissen. Die erste Hürde, in den Berufsalltag wieder einzusteigen, ist genommen und bereits nach 2 Arbeitstagen wieder frei zu haben, nimmt den ersten Einstiegsstress.

 

 

 

Bisher bleibt der Ferienkoller aus und wir denken, dass der diesmal auch keine allzugrosse Chance haben wird. Unsere Therorie deswegen lautet, dass wir auf dieser Reise einfach wirklich ausgiebig genossen, erlebt und entdeckt haben. Unserer letzte Australienreise, schien uns wie nicht abgeschlossen, konnten wir doch nach den 4 Wochen erst richtig anfangen zu geniessen. 2 Monate sind eine lange und optimale Reisezeit. Bis man überhaupt checkt, dass man soooo lange Ferien hat, bis man sich in dem neuen „Alltag“ zurechtfindet, bis man weiss, wie, wo und wann einem was gut tut, sind sicher fast 3 Wochen um. Ab da kann man die ganze Reise erst etwas entspannter angehen. Sicher hat uns der tolle Empfang in der Heimat, den Einstieg auch erleichtert. Es ist mega schön zu spüren, dass einen liebe Freunde hier erwarten und die Familie einen vermisst hat. Und dann hatten wir ja auch mehr als genügend Zeit, Ziele und Pläne für die Zukunft zu schmieden und unser Leben neu zu sortieren. So stecken wir derzeit voller Tatendrang, unsere Freundschaften intensiver zu pflegen, unser zu Hause weiter aus- und umzubauen, unseren Hobbys mehr Platz einzuräumen. Und trotz alledem, sind auch bereits wieder neue Ferienpläne im Entstehen. Australien wird nicht unser nächstes Reiseziel sein. Wir schliessen es nicht aus, einst dorthin zurückzukehren. Es gibt sehr viele Orte, die wir liebendgerne entdecken oder ein zweites mal besuchen wollen. Aber nun haben andere Ziele Priorität. Der Westen Amerikas, Skandinavien oder auch Afrika reizen uns und es wird bestimmt nicht lange dauern, bis wir in die konkrete Planung eines neuen Abenteuers einsteigen werden. Und ihr könnt Euch gewiss sein, wir werden es Euch wissen lassen, wann Süni’s Geschichten hier auf dieser Seite weitergehen werden. Bis dahin werden wir Euch gerne persönlich begegnen, mit Euch spannende Momente erleben, mit Euch zusammen die Jahreszeiten und die wunderschönen Flecken in der Schweiz entdecken, lustige Momente geniessen und uns begegnen und wenn ihr Lust habt, werden wir mit Euch zusammen in unseren zukünftigen Träumen zu schwelgen…

  

Wir freuen uns auf Euch und unsere wunderschöne Heimat!

 

Eure Sünis